Instandhaltung und welche Maßnahmen sind Teil der DIN 31051 – DIN 1330

Eine Wartung dient der Verzögerung des vorhandenen Abnutzungspotentials. Im Wesentlichen bedeutet dies die Minimierung des tatsächlichen Verschleißes von Bauteilen und Baugruppen (meist durch Abschmieren und Reinigen).

Eine Inspektion dient der Feststellung und Beurteilung des Istzustandes einer Betrachtungseinheit (einschließlich der Bestimmung der Ursachen ihrer Abnutzung) und dem Ableiten der notwendigen Konsequenzen für eine künftige Nutzung. Zentral bedeutet das: Schauen, messen und prüfen, warum etwas verschleißt und was man tun kann, um es zu verhindern.

Eine Instandsetzung beinhaltet alle Maßnahmen zur Rückführung einer Betrachtungseinheit in den voll funktionsfähigen Zustand (mit Ausnahme von Verbesserungen). Konkret bedeutet dies: Bauteile 1 zu 1 austauschen oder ein Bauteil reparieren, wie z. B. einen undichten Zylinder ausbauen und mit neuen Dichtungen versehen, prüfen, ob er dicht ist, und anschließend wieder einbauen.

Was genau ist eine Wartung und wie ist der Begriff Wartung und die Vorgehensweise im Unternehmen kommuniziert

Diese Frage lässt sich nur beantworten, wenn die Strategie der Instandhaltung und der Begriff Wartungen und Wartungsplan klar definiert sind. Und natürlicherweise folgt die Instandhaltungs-Strategie immer der Unternehmens- und Produktions-Strategie, denn Instandhaltung ist kein Selbstzweck.

  • Reaktive Instandhaltung
  • Vorbeugende Instandhaltung
  • Risikobasierte Instandhaltung
  • Zustandsorientierte Instandhaltung
  • Wissensorientierte Instandhaltung
  • Prädiktive Instandhaltung

Sie können oder besser sie sollten als Betreiber von Maschinen/Anlagen eine Risikoanalyse Ihrer Bauteile und Maschinen durchführen um festzustellen ob die vorhandenen Checklisten und Wartungspläne das abdecken was Sie möchten/müssen. Die Hersteller der Maschinen sowie der Ersatzteile und Baugruppen kennen nicht den Kontext des Einsatzes und die Beanspruchung der Teile beim Kunden, deshalb sind Wartungspläne immer auf das spezielle Einsatzgebiet hin abzustimmen und zu harmonisieren.

Im Wartungsplan beziehungsweise Inspektionsplan sind alle vorgesehenen Wartungen und Inspektionen einer Maschine oder einer Anlage nach Vorgaben des jeweiligen Herstellers oder des Betreibers verzeichnet. Dazu enthält der Plan im Wesentlichen eine Liste der Maschinen, Anlagen und Baugruppen, bei denen eine regelmäßige Wartung und Inspektion erforderlich ist. Üblicherweise enthält der Wartungsplan genaue Angaben zu den Maschinen im Betrieb wie Hersteller, Kostenstelle, relevante Instandsetzungen, Standort, Anschaffungszeitpunkt, Nutzung und/oder Laufzeit sowie Art und Umfang des Service-Intervalls. Weiterhin gehören der Zeitpunkt der letzten und der Zieltermin der nächsten anstehenden Wartung, die Zuständigkeiten der Abteilungen, die Servicepartner sowie weitere auf die individuelle Organisationsstruktur Ihres Unternehmens abgestimmte Angaben in den Wartungsplan.

Besonders wichtig für den Wartungsplan sind detaillierte Angaben zu den vorgesehenen Wartungsarbeiten und die dabei zu berücksichtigenden Prüfpunkte, mittels Fotos können die Arbeiten visualisiert werden.

https://maschinenwartung.wixsite.com/bintec-gmbh-maintena/blank-1

Diese ergeben sich aus der Bauart der Maschinen, der Art der Verwendung, Erkenntnisse über Verschleiß sowie der tatsächlichen Beanspruchung durch Nutzung und Alter der Maschine.

Im Rahmen der Zustandserfassung und -diagnose werden bei einer Wartung/Inspektion vor allem solche Komponenten überprüft, gereinigt und gegebenenfalls ausgetauscht, die bekanntermaßen Abnutzung und Materialverschleiß zeigen. Bestandteil der Wartungen/Inspektion sind auch die Hilfsstoffe wie beispielsweise Schmiermittel, Hydrauliköl oder Kühlschmierstoffe, welche benötigt werden oder sicherheitsrelevant sind.

Die notwendige Dokumentation über die auszuführenden Arbeiten kann jeder Betrieb mittels verschiedener Software selbst erstellen. Wartungspläne und Inspektionspläne sind immer individuell auf die Belange des Betreibers anzupassen. 

Für eine effektive und effiziente Maschinenwartung ist das Erstellen von Wartungsplänen unerlässlich. Ein Wartungsplan ist eine Liste von regelmäßigen Prüfungen und Wartungsarbeiten, die an einer Maschine durchgeführt werden müssen, um sicherzustellen, dass sie reibungslos funktioniert.

Da der Wartungsplan die Grundlage für die Bewertung des Zustands einer Maschine bildet, muss er gründlich vorbereitet werden. Der Wartungsplan sollte spezifisch für jede Maschine sein und alle relevanten Details enthalten. Folgende Elemente sollten in den Plan aufgenommen werden:

– Grundlegende Informationen über die Maschine, z.B. Hersteller, Modellnummer oder Seriennummer;

– Besondere Merkmale oder Anwendungsbereiche; Maschinenzustände

– Art der Wartung (regelmäßige Inspektionen oder Reparaturen);

– Zeitintervall für die Durchführung der Wartung;

– Liste der benötigten Materialien; Hilfs- Betriebsstoffe, Werkzeuge, Ersatzteile

– Anweisungen/Work Instruction für den Umgang mit speziellen Problemen und Arbeiten;

– Ressourcenzuweisung (Qualifikation & Anzahl an Personal und Gerätschaft).

– Berichte der letzten durchgeführten Wartung und z. B. Serviceberichte

– Fotos zur Visualisierung der Aufgaben

Ein gut erstellter Wartungsplan ist nicht nur ein guter Weg, um die Komponenten einer Maschine zu überprüfen und zu warten, sondern kann auch als Instrument zur Kosteneinsparung dienen. Durch regelmäßige Inspektionen können eventuelle Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden, bevor es zu schwerwiegenderen Schäden kommt. Außerdem kann ein Wartungsplan helfen, unnötige Reparaturen zu vermeiden und den Betrieb effizienter zu gestalten.

Das Erstellen von Wartungsplänen ist daher unerlässlich für jede Anlage und ihre Maschinen. Mit dem richtig erstellten Plan können Anlagenbetreiber sicherstellen, dass alles reibungslos funktioniert – sowohl im Hinblick auf die Sicherheit als auch im Hinblick auf den Betriebsablauf – und zusätzlich werden Kosteneinsparungen realisiert.

Mit Arbeitsplänen, Arbeitsanweisungen, WI’s und Herstellerdokumentationen steuern wir die Tätigkeiten der Instandhaltung.

  1. Wirtschaftliche Durchführung von Wartung – Inspektion – Instandsetzung
    durch beschreiben der Arbeitsschritte und der Arbeitsabfolgen
  2. Optimaler Einsatz aller Ressourcen ermöglicht ein wirtschaftliches Arbeiten der Instandhaltung, harmonisieren von Tätigkeiten und Gewerken
  3. Minimieren des Instandhaltungsaufwand an Material – Personal
    Transparenz über die Tätigkeiten und den Kosten
  4. Stabilisieren der Maschinenlaufzeiten durch eine Minimierung
    der Störungen und Ausfälle
  5. Standards und Routinen für einfache Tätigkeiten
  6. Vermeiden von Unfällen durch klare Beschreibung der Arbeiten – Sicherheitshinweise – Betriebszustände

Die Instandhaltung beinhaltet im Wesentlichen die folgenden Prozesse:

  • Erhaltung der technischen Verfügbarkeit von Maschinen/Anlagen
  • Schnelle Wiederherstellung der Verfügbarkeit nach Störungen/Ausfällen
  • Vorbeugende Instandhaltungsmaßnahmen wie Wartungen/Inspektionen
  • Optimierung der Prozesse innerhalb der Instandhaltung damit die Verfügbarkeit stetig verbessert wird
  • Wissensmanagement nutzen und aus der täglichen Arbeit ein Verbesserungspotential zur Fehlervermeidung und nachhaltiger Störungsvermeidung zu generieren
  • Optimierungen der Maschinen und Anlagen mit der Folge, dass die technische Verfügbarkeit und die Ausbringung der Anlagen ansteigen
  • Der Anteil von vorbeugender Instandhaltung sollte in der Regel über dem reaktiven Anteil der Arbeitsauslastung liegen

Die wichtigen Werte/Kennzahlen und entscheidende Parameter für die Instandhaltung sind MTTR und MTBF. Die Wiederherstellungszeit einer Anlage nach einem Ausfall sollte so kurz wie nur möglich sein und die technische Verfügbarkeit zu gewährleisten.

Die schnelle Wiederherstellung basiert auf 3 wesentlichen Säulen:

  1. Der Erreichbarkeit der Instandhaltung
  2. Der Reaktionszeit der Instandhaltung
  3. Den Ressourcen die zur Verfügung stehen.

Das ganze System „Instandhaltung“ funtioniert nur wenn der passende Mix an Strategien vom Management unterstützt wird.

Wartungsplan für Maschinen und Anlagen erstellen

Ein gut strukturierter Wartungsplan ist essentiell für die Sicherung der Betriebsbereitschaft, Effizienz und Langlebigkeit von Maschinen und Anlagen. Hier findest du eine praxisorientierte Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du einen solchen Plan erstellst.

1. Grundlagen und Zielsetzung festlegen

  • Ziel des Wartungsplans: Sicherstellung der technischen Verfügbarkeit und Reduktion von Stillständen.
  • Berücksichtige Unternehmens- und Produktionsstrategie, da die Instandhaltungsstrategie daran gekoppelt ist.

2. Maschinen und Anlagen erfassen

  • Erstelle eine Liste aller wartungsrelevanten Maschinen und Baugruppen.
  • Notiere grundlegende Informationen:
    • Hersteller
    • Modell/Seriennummer
    • Standort
    • Anschaffungszeitpunkt
    • Kostenzuordnung
    • Nutzung/Laufzeit

3. Wartungsbedarf und Intervalle bestimmen

  • Ermittle Art und Umfang der benötigten Wartungsarbeiten (z. B. Schmieren, Reinigen, Prüfen).
  • Lege Service-Intervalle fest (z. B. täglich, wöchentlich, monatlich, nach Betriebsstunden).
  • Ziehe Empfehlungen des Herstellers und eigene Erfahrungen sowie Erkenntnisse zu Verschleiß und Beanspruchung heran.

4. Detaillierte Wartungsarbeiten und Prüfpunkte festlegen

  • Für jede Maschine muss klar definiert sein:
    • Welche Arbeiten auszuführen sind
    • Welche Prüfpunkte zu beachten sind
    • Welche Hilfs- und Betriebsstoffe benötigt werden (z. B. Schmiermittel, Hydrauliköl)
    • Welche Werkzeug- und Ersatzteile vorzuhalten sind
  • Berücksichtige sicherheitsrelevante Aspekte und Zustände der Maschinen.
  • Dokumentiere mit Fotos zur Visualisierung der Schritte (optional, aber empfohlen).

5. Verantwortlichkeiten und Ressourcen zuordnen

  • Bestimme Zuständigkeiten für jede Wartungsaufgabe:
    • Abteilung oder Person
    • Externe Servicepartner, falls notwendig
  • Lege fest, welche Qualifikationen für die Tätigkeit erforderlich sind.

6. Wartungsberichte und Dokumentation integrieren

  • Halte jede durchgeführte Wartung schriftlich fest.
  • Ergänze den Wartungsplan regelmäßig mit den Berichten vergangener Wartungen.
  • Erkenne so frühzeitig wiederkehrende Probleme, um gezielt optimieren zu können.

7. Risikobewertung und individuelle Anpassung

  • Führe eine Risikoanalyse durch, um sicherzustellen, dass Checklisten und Wartungspläne den tatsächlichen Anforderungen und dem Einsatzgebiet entsprechen.
  • Passe die Wartungspläne regelmäßig an die tatsächliche Nutzung und die gewonnenen Erfahrungen an.

8. Arbeitsanweisungen und Sicherheitshinweise erstellen

  • Lege Arbeitsanweisungen (Work Instructions) für spezielle Aufgaben an.
  • Weise deutlich auf Sicherheitsvorgaben, Gefahrenquellen und wichtige Maschinenzustände hin.

9. Transparenz und Wirtschaftlichkeit sichern

  • Stelle Transparenz über Wartungsaufwand, benötigte Ressourcen und Kosten her.
  • Optimiere die Abläufe, um Aufwand und Materialeinsatz zu minimieren.

Beispiel-Checkliste für den Wartungsplan

MaschineWartungsintervallVerantwortlichTätigkeitBenötigte MittelLetzte WartungNächste Wartung
HydraulikpressemonatlichAbt. TechnikÖlstand prüfen, schmierenSchmieröl, Lappen06.07.202506.08.2025
Förderbandwöchentlichext. ServiceSichtprüfung, reinigenPinsel, Staubsauger18.07.202525.07.2025

Wichtige Tipps

  • Nutze spezialisierte Wartungs- und Instandhaltungssoftware zur Verwaltung und Dokumentation.
  • Passe Pläne regelmäßig an neue Erkenntnisse, Maschinenzustände oder Betriebserfahrungen an.
  • Vermeide ausschließlich reaktive Wartung – vorbeugende Maßnahmen sparen langfristig Zeit und Kosten.

Mit einem strukturierten Wartungsplan erreichst du maximale Betriebsbereitschaft, längere Lebensdauer der Maschinen und geringere Gesamtkosten im Betrieb